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Zentrum für Zahnmedizin

Ernennung von Prof. Ronald Jung zum Klinikdirektor und zum ordentlichen Professor für Rekonstruktive Zahnmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich

Der Universitätsrat der Universität Zürich ernennt Prof. Ronald E. Jung, PhD zum Klinikdirektor und ordentlichen Professor. Er wird damit ab 1. Februar 2022 die Leitung der Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin am Zentrum für Zahnmedizin übernehmen. Er folgt in dieser Funktion dem gegenwärtigen, auf den 31. Januar 2022 emeritierenden Prof. Christoph Hämmerle.

Bild: Prof. Dr. Ronald E. Jung, PhD
Prof. Dr. Ronald E. Jung, PhD (Bild: Salvatore Vinci)

Ronald Jung ist ein gebürtiger Zürcher und ein Schüler der Universität Zürich. Er hat seine akademische Laufbahn innerhalb des Zentrums für Zahnmedizin (ZZM), grösstenteils innerhalb der Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin (RZM) durchlaufen und sichert damit, dass die hohe Qualität und Produktivität der Klinik RZM in Lehre, Forschung und Patientenbehandlung weitergeführt werden.

Blicken wir zurück auf Ronald Jungs akademischen Werdegang. Er studierte Zahnmedizin an der Universität Zürich und schloss 1995 mit dem Staatsexamen ab. Gleich anschliessend erwarb er sich vertiefte oralchirurgische Kompetenzen während 1½ Jahre als Assistent auf der Klinik für Oralchirurgie. Nach weiteren 2 Jahren als Assistent in der Gemeinschaftspraxis Andreoni und Meier in Zürich kehrte Ronald Jung ans ZZM zurück und arbeitete als Assistent in der damaligen Klinik für Kronen- und Brückenprothetik, Teilprothetik und zahnärztliche Materialkunde unter der Leitung von Prof. Peter Schärer. Nach 1½ Jahren wurde er an der gleichen Klinik zum Oberassistenten befördert und führte nach dem Wechsel im Klinikdirektorium im Jahre 2000 seine Arbeiten unter Prof. Christoph Hämmerle weiter. Im Jahre 2006 ermöglichte die Universität Zürich Ronald Jung einen halbjährlichen Forschungsaufenthalt am weltbekannten Health Science Center der Universität von Texas in San Antonio bei Prof. David Cochran. Dank seiner intensiven Forschungstätigkeit in der oralen Implantologie und der Geweberegeneration konnte er 2006 eine vielbeachtete Habilitationsschrift mit dem Titel «Bone regeneration applying bioactive molecules and carrier systems: Experimental and clinical studies» einreichen. Basierend auf diesen fachlich wertvollen Arbeiten verlieh ihm die Universität Zürich 2007 die venia legendi und damit die gebührende Anerkennung für seine Forschungsleistungen. Zeitgleich avancierte er zum Wissenschaftlichen Abteilungsleiter.

Ronald Jungs exzellente Forschung wurde auch international mit grossem Interesse wahrgenommen. So wurde er 2011 eingeladen, vor der Fakultät der ACTA (Akademisches Zentrum für Zahnmedizin Amsterdam) seine Arbeiten unter dem Titel «In situ forming membranes and matrices for guided bone regeneration» vorzustellen. Aufgrund der Beurteilung der angereisten Experten verschiedener europäischer Universitäten verlieh ihm die ACTA daraufhin die Würde eines PhD. Im 2013 folgt Ronald Jung der Einladung als Visiting Associate Professor an die Harvard School of Dental Medicine, Department of Restorative Dentistry and Biomaterials, Boston, USA, wo er zwei Monate als wissenschaftlicher und klinischer Experte im Bereich oraler Implantolgie fungierte. In diesen Zeitraum fielen auch die Anerkennung seiner klinischen Expertise mit der Vergabe des Weiterbildungsausweises für Orale Implantologie der SGI/SSO und des Fachzahnarztes für Rekonstruktive Zahnmeidzin der SSRD/SSO. Im Jahre 2020 erhielt Ronald Jung für seine akademischen Leistungen von der renommierten Universität Hongkong eine Ehrenprofessur zugesprochen.

Auf Antrag des Klinikdirektors erreichte Ronald Jung 2015 eine weitere Stufe innerhalb der akademischen Hierarchie der Universität mit der Ernennung zum ausserordentlichen Professor ad personam für Implantologie. Die Universität Zürich anerkannte mit der Schaffung dieser Professur einerseits die ausserordentlichen Leistungen in Lehre und Forschung zur Entwicklung des Fachgebietes Orale Implantologie durch das akademische Team der Klinik RZM und andererseits im Speziellen die wertvollen Beiträge von Ronald Jung als international anerkannter Fachexperte auf diesem Gebiet. Dank der grossen Unterstützung von Seiten des ZZMs, der Medizinischen Fakultät und der Universität konnte im Zuge der Schaffung dieser neuen Professur das Zentrum für implantologische Forschung (ZIF) an der Klinik RZM errichtet werden. Das ZIF stellt allen Kliniken Räumlichkeiten für klinische, implantologische und regenerative Forschung zur Verfügung. Damit besteht heute eine solide Plattform für klinische Forschung und translationale Forschungskooperationen innerhalb des ZZMs, der Schweiz und auch innerhalb internationaler Forschungsnetzwerke.

Seit der Beförderung zum Extraordinarius ad personam hat Ronald Jung seine Forschungsfragen in der oralen Implantologie und der oralen Geweberegeneration mit Fokus auf biologischen und klinischen Fragestellungen zielstrebig weiterverfolgt. Seine relevanten Forschungsansätze sind in der Fachwelt hoch anerkannt und so wurden ihm diverse Forschungspreise und Ehrungen zugesprochen und er wurde zur Teilnahme an wichtigen Expertengruppen eingeladen. Seine wissenschaftlichen Errungenschaften sind der Grund für seine ausgezeichnete wissenschaftliche Vernetzung mit Forschern am ZZM der Universität Zürich sowie mit verschiedenen internationalen Forschergruppen inklusive Universität Freiburg i.Br., Deutschland; Universität Frankfurt, Deutschland; Universität Complutense Madrid, Spanien; Peking University, China; Yonsei University Seoul, Südkorea; Universität Sao Paulo, Brasilien; Rangoonwala College, Pune, Indien um nur einige zu nennen. Die grosse Anzahl wissenschaftlicher Publikationen (233), der beeindruckende h-Faktor von 52 (Scopus) sowie etliche Patente zeugen von Ronalds Jungs hoher wissenschaftlicher Produktivität. Seine innovativen Fragestellungen wurden über die Jahre kontinuierlich mit namhaften Drittmittelbeträgen aus verschiedenen kompetitiven Quellen wie Stiftungen, InnoSuisse sowie von Donationen und aus Kollaborationen mit Industriepartnern unterstützt.

Neben seinen Tätigkeiten in Forschung ist Ronald Jung aktives Mitglied in diversen wichtigen Fachorganisationen im Gebiet der oralen Implantologie und der Rekonstruktiven Zahnmedizin. So bekleidet er Vorstandsfunktionen in der Schweizerischen Gesellschaft für Rekonstruktive Zahnmedizin (SSRD), der European Association for Osseointegration (EAO), der Osteology Foundation (OF) und der Implantatstiftung Schweiz (ISS). Beeindruckend ist seine grosse Präsenz an internationalen Konsensus Konferenzen führender internationaler Fachorganisationen wie die European Association for Osseointegration, die European Federation of Periodontology und das International Team for Oral Implantology.

Schliesslich hat sich Ronald Jung auch einen Namen als akademischer Lehrer und talentierter Kliniker gemacht. Viele Kolleginnen und Kollegen schätzen seine klinische Expertise und überweisen ihm schwierige klinische Situation. In zunehmendem Masse finden auch Patienten aus dem Ausland den Weg zu Ronald Jung, um von seinem Wissen und Können als praktisch tätiger Kliniker zu profitieren. In seinen zahlreichen Vorträgen versteht Ronald Jung, wissenschaftliche Grundsätze und klinische Vorgehensweisen geschickt darzustellen und der jeweiligen Zuhörerschaft anschaulich und didaktisch gekonnt zu vermitteln, was ihn zu einem begehrten Referenten an nationalen und internationalen Fortbildungsveranstaltungen macht. An der Klinik RZM und am ZZM ist er eine wichtige Stütze innerhalb verschiedener Weiterbildungsprogramme insbesondere dem Spezialisierungsprogramm für Rekonstruktive Zahnmedizin und dem Masterprogramm für Orale Implantologie.

Auf 1. Februar 2022 wird Ronald Jung nun die Direktion der Klinik RZM übernehmen und mit seiner breiten Erfahrung, seinem grossen Wissen und Können, seiner breiten Vernetzung neue Akzente für die universitäre Weiterentwicklung der Rekonstruktiven Zahnmedizin und der oralen Implantologie setzen können.

Lieber Rony, für deine neue akademische Rolle wünschen wir dir weiterhin ungebrochenen Enthusiasmus, Führungsgeschick und viel Freude in Lehre, Forschung und klinischer Tätigkeit.

Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Hämmerle